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Von Höhlen und Helden

Zur Semantik von Katabasis und Raum in Platons Politeia

Irmgard Männlein-Robert


Seiten 1 - 21



In Platons Politeia werden die alten poetischen und religiösen Vorstellungen von Ekstase und Katabasis, verstanden als ‚Abstieg in die Unterwelt‘ und ‚Jenseitskontakt‘, ebenso wie der alte Mythotopos der Höhle philosophisch überformt. Die Höhle, in Mythos und Volksreligion bislang Raum für ekstatische Grenzerfahrungen und Offenbarungen, bekommt dabei eine neue vielschichtige Semantik und Symbolstruktur. Der charismatische Dialektiker Sokrates wird in der Politeia als philosophische Gegenfigur zu mythischen Helden, wie z. B. Odysseus, gezeichnet, wenn er in Höhlen Erkenntnis initiiert. In der Politeia sind somit eine ständig präsente mythische Substruktur wie die philosophische Neukonzeption von Höhle, Katabasis und Held eng miteinander verknüpft.

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