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Die Friedensverheißungen des Kaisers Probus in der Historia Augusta

Raban von Haehling


Seiten 371 - 395



Die Biographie des Kaisers Probus in der Historia Augusta enthält die Prophezeiung, wonach bald Frieden über die gesamte Oikumene herrschen und damit das Goldene Zeitalter anbrechen werde. Inwieweit sich in diesem Entwurf bereits utopisches Denken niederschlägt, soll durch Hinzuziehung moderner Utopie-Terminologie analysiert werden. Neben der fehlenden Perspektive einer zukünftigen Verwirklichung, der Grundvoraussetzung für die Typologie einer Utopie, spiegelt das Modell der Historia Augusta die Wünsche und die Hoffnungen der Menschen um die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert wider. Ein solches Konzept enthält gegenüber dem christlichen Kaiserreich eine unterschwellige Kritik. Der göttergläubige Autor der Historia Augusta widersetzt sich der Verherrlichung des Augustus als Wegbereiter eines christlichen Friedensreiches und wertet stattdessen Probus als wahren Friedenskaiser eines Goldenen Zeitalters auf.

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