Weiter zum Inhalt

Cassius Dio und die Katastrophen von 9 n. Chr. und 53 v. Chr.

Benedikt Simons


Seiten 571 - 596



Eine der bekanntesten Passagen aus dem 80-bändigen Werk Cassius Dios über die römische Geschichte ist seine Darstellung der clades Variana (56,18–24). Diese Passage wird im vorliegenden Beitrag nicht einmal mehr im Hinblick auf die möglichen Quellen oder den historischen Wert untersucht, sondern hinsichtlich der Zielsetzung des Autors. Durch Verweise Cassius Dios selbst gerät seine Darstellung der clades Crassiana im 40. Buch (12–30) in den Blick. Der Vergleich zeigt nicht nur die Parallelen in der Gesamtstruktur der Darstellung beider Katastrophen, sondern auch in der Zeichnung der verantwortlichen Kommandanten, der Topographie und der Bedeutung der beiden Flüsse, des Rheins und des Euphrats, als Grenzen des Imperiums. Cassius Dio scheint auf die Gefahren hinzuweisen, die an beiden Grenzen zu unterschiedlichen Zeiten jeweils, zu seiner Zeit jedoch gleichzeitig drohten, und eine eher defensive Politik anmahnen zu wollen.

Empfehlen


Export Citation