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Olympia und seine zwei Leben in der Spätantike – vom panhellenischen Heiligtum zur Domäne

Andreas Gutsfeld, Stephan Lehmann


Pages 1 - 18



In dem Beitrag werden die Ergebnisse neuer Forschungen zur Geschichte des Zeusheiligtums von Olympia in der Spätantike vorgestellt. Lange Jahre standen vornehmlich die Anfänge des Heiligtums und Kultfestes von Olympia sowie die Bauten und Verhältnisse der archaischen und klassischen Epoche im Vordergrund des Forschungsinteresses. Darüber geriet die Spät- und Endgeschichte von Olympia und somit auch die Frage nach Kontinuitäten und Brüchen in der Entwicklung von Heiligtum und Fest aus dem Blickfeld. Seit einigen Jahren zeichnet sich hier allerdings ein Umdenken ab, denn die strukturellen Veränderungen im spätantiken Olympia erwiesen sich als innovatives und ertragreicheswissenschaftliches Forschungsfeld. Gerade wegen der emblematischen Bedeutung Olympias bekommt die grundsätzliche Frage nach dem Umgang des christlichen Staatesmit dem traditionellen Kultort und -fest eine besondere Bedeutung. Archäologisch lässt sich hier nachweisen, dass der Staat nicht mit ungezügelter Gewalt vorging. Vielmehr belegen neuere sowie neu interpretierte ältere Funde und Befunde einen pragmatischen und wirtschaftlich orientierten Umgang des christlichen Staates mit dem paganen Erbe.

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