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Die ,Synkrisis‘ in Caesars Gallier-Germanen-Exkurs als Argument für die Unechtheit der Kapitel Gall. 6,25–28

Rainer Henke


Seiten 229 - 246



Die Kapitel 25–28 im Gallier-Germanen-Exkurs (Gall. 6,11–28) werden seit Heinrich Meusel von einigen Forschern und Herausgebern als Einfälschung eines späteren Interpolators angesehen (s. Gymnasium 105 [1998] 117–142), eine Hypothese, die jedoch bis in die jüngste Zeit bestritten worden ist (s. Lund, Gymnasium 118 [2011] 547–561). Gegen die Aufrechterhaltung der Echtheit werden im vorliegenden Beitrag zunächst diejenigen Argumente Meusels noch einmal in Erinnerung gerufen, die bis heute nicht ausreichend widerlegt zu sein scheinen, insbesondere die Unstimmigkeiten in dem Satz „neque enim … acceperit“ (25,4). Der Hauptteil des Aufsatzes bringt anschließend ein weiteres Argument gegen die Echtheit zur Geltung, nämlich die ,Synkrisis‘ der Gallier und Germanen in Kap. 24: Nach einer Untersuchung des Bauelements ,Synkrisis‘ im Rahmen insbesondere der historiographischen Tradition wird anhand der Struktur und Positionierung synkritischer Textpartien der Nachweis geführt, dass der caesarische Exkurs mit der Vergleichung in Kap. 24 vom gebildeten Leser seiner Zeit als abgeschlossen betrachtet werden musste.

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