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Das Briefcorpus des jüngeren Plinius

Neuere Tendenzen in Altertumswissenschaft und Didaktik

Hans-Joachim Häger


Pages 559 - 596



Nachdem die Pliniusforschung lange stagnierte, erfuhr sie vor zwanzig Jahren eine Renaissance, wobei in den meisten Publikationen der Fokus auf die Selbstporträtierung des Autors gelegt wurde. An dieser Frage entzündete sich eine kontroverse Debatte, die von zwei unversöhnlich anmutenden Positionen geprägt wurde. Einerseits sind Plinus’ Briefe als Projektionsfläche für eitles und geltungssüchtiges Gerede, andererseits als einzigartige Zeugnisse für gelebte ‚humanitas‘ bezeichnet worden. Demgegenüber ist die jüngere Pliniusforschung dazu übergegangen, wieder mehr den sozial- und kulturgeschichtlichen Wert des Briefcorpus zu würdigen. Überdies rückt man die Briefsammlung als literarisches Gesamtwerk unter besonderer Berücksichtigung der Kompositionsmuster, Intertextualitäten und Fragen der Leserlenkung in das Zentrum der Untersuchungen. Der vorliegende Artikel macht es sich zur Aufgabe, im ersten Teil nicht nur die Entwicklung der Pliniusforschung bis in die Gegenwart nachzuzeichnen (Kap. II), sondern auch neue Perspektiven in Schule und Wissenschaft aufzuzeigen (Kap. III). Davon ausgehend soll in einem zweiten, didaktisch ausgerichteten Teil die Sach-, Curriculums- und Unterrichtsmedienanalyse im Mittelpunkt der Reflexion stehen (Kap. IV).

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