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Racheakt und „negativer Fürstenspiegel“ oder literarische Maskerade?

Neuansatz zu einer Interpretation der Apocolocyntosis

Niklas Holzberg


Seiten 321 - 339



Die allgemein „Apocolocyntosis“ genannte Satire auf Kaiser Claudius, welche die ‚communis opinio‘ Seneca zuschreibt, wird als literarisches Spiel eines ‚Seneca impersonatus‘ frühestens der Mitte des 2. Jh. n. Chr. gelesen. Auf Ausführungen dazu, dass die Autorschaft Senecas aus historischer und überlieferungsgeschichtlicher Sicht mindestens fragwürdig erscheint, folgen solche, die zu zeigen versuchen, dass der unbekannte Autor sein Wissen über Seneca, Claudius und die Vorgänge des Jahres 54 n. Chr. aus Tacitus und Sueton (und vielleicht Cassius Dio) sowie Werken Senecas bezog und dass er wie der Verfasser der Epigramme Ps.-Senecas den Leser anregt, sich darüber zu amüsieren, wie unvereinbar die Selbstpräsentation des (hassenden) „falschen“ Seneca mit der des (stoischen) „echten“ ist.

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