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Eckstein oder Platzhalter?

Antoninus Pius und seine Stellung im Rahmen der „Dynastie“ der Adoptivkaiser

Wolfgang Havener


Seiten 221 - 249



Sowohl in den antiken Quellen als auch in weiten Teilen der althistorischen Forschung wurde Antoninus Pius lange als „Übergangskaiser“ und „Platzhalter“ beschrieben, der in den Plänen Hadrians lediglich die reibungslose Weitergabe der Herrschaft an den Wunschnachfolger Marcus Aurelius garantieren sollte. In diesem Beitrag soll die Quellengrundlage, die für ein solches Bild sprechen kann, kritisch beleuchtet werden. Eine Analyse der einschlägigen Passagen erbringt das Ergebnis, dass es sich dabei um eine nachträgliche Konstruktion handelt, die der beispielsweise im sogenannten „Parthermonument“ reflektierten Selbstdarstellung des Antoninus diametral zuwiderläuft. Sie geht im Wesentlichen auf Antoninus’ Nachfolger Marcus zurück, dessen Narrativ von späteren Autoren aufgegriffen, verfestigt und bearbeitet wurde.

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