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Zu Thukydides 2,42

Werner Kohl


Seiten 313 - 325



Im folgenden Beitrag wird in einer fortlaufenden, sprachlich ausgerichteten Interpretation von Kap. 42 einigen Aspekten der engen Verbindung zwischen Polis und Eulogie nachgegangen. Die Beachtung des enkomiastischen Epitaphios-Charakters lag dabei nahe. Die Schwerpunkte ergeben sich zwangslaufig aus der sprachlich-stilistischen Steigerung der Rede zum Kapitelende hin – festzustellen vor allem an der auffalligen Reihung antithetischer Gegenuberstellungen (§ 3 f.) sowie der spektakularen paradoxen Ausdrucksweise (ἀμύνεσθαι καὶ παθεῖν = σῴζεσθαι / τῆς δόξης … ἀπηλλάγησαν, § 4). Mit dem paradoxen Abschluss von Kap. 42 wird zugleich der Bogen zuruck zum paradoxen Polisende (2,41,5) geschlagen und der Zuhorer so an die vom Redner eingangs angesprochene Identitat von individuellem Ruhm und Polisruhm nachdrucklich erinnert.

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