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Das Bild des Kaisers Claudius bei Sueton

Benedikt Simons


Pages 245 - 287



Das widersprüchliche historische Bild des Kaisers Claudius, das zwischen dem eines schwachsinnigen „Trottels“ und dem eines vernünftigen Propagators einer Zentralisierung des römischen Staates changiert, beruht zu einem maßgeblichen Anteil auf der Darstellung in den Viten Suetons. Nach welchen Kriterien Sueton sein Bild gezeichnet hat, soll in diesem Beitrag näher betrachtet werden. Den Ausgangspunkt bildet ein Tugendkatalog, der durch die Prinzipatsideologie seit Augustus entwickelt worden ist und sich besonders deutlich im Panegyricus von Suetons Freund und Gönner Plinius zeigt. Innerhalb dieses Rahmens hat Sueton durchaus eigene Vorstellungen dargelegt. Insbesondere das Bewusstsein für das einer Situation angemessene Verhalten (considerantia) und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die äußere Würde des Amtes (decus) spricht Sueton dem Kaiser Claudius ab.

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