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Die Einheit des kallimacheischen Zeushymnus

Benedikt Krämer


Seiten 411 - 434



Kallimachos’ Zeushymnus kann in mehrfacher Hinsicht den Eindruck gesuchter Uneinheitlichkeit erwecken: Ein schwer zu identifizierender Sprecher traktiert auf undurchsichtige Weise disparates mythologisches Material. Seine Ausführungen sind (vermeintlich) digressiv und lassen gattungsfremde Elemente eindringen. Allerdings ist die Suche nach unifizierenden Momenten auf den einzelnen kompositorischen Ebenen (Sprecher [‚Stimme‘], mythische Narration, Struktur und Inhalt des Hymnus) nicht vergeblich. Der vorliegende Beitrag möchte dementsprechend eine einheitliche Deutung des Hymnus anbieten. Beim Versuch, den Zeushymnus mithilfe von modernen literaturtheoretischen Konzepten zu erschließen, verschafft Harrisons Modell der generischen Anreicherung einen größeren interpretatorischen Gewinn als Krolls Kreuzungsbegriff.

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