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Simone Weils „Ilias“

Gewalt, das Urböse der Menschheit

Ernst A. Schmidt


Seiten 49 - 83



Abstract: Die franzosische Philosophin Simone Weil (1909–1943) schreibt 1939/40 einen Essai, der zwei Wege ihres Denkens zusammenfuhrt: ihre Liebe zur Ilias und ihr Leiden an Gewalt (Krieg, Eroberung, Kolonisierung, Sklaverei, Fabrikarbeiterlos). Sie sieht Homers Grose darin, das er gegenuber der Gewalt standhalte, sie wahrhaft, gerecht und in einer Bitterkeit darstelle, wie sie der Zartlichkeit entspringe. Der vorgelegte Aufsatz stellt diesen Ilias-Essai vor und setzt sich mit ihm in Zustimmung und Gegenvorschlagen auseinander. Die Zuruckhaltung gegenuber einzelnen Deutungen betrifft sowohl Erklarungen von Ilias-Passagen als auch anthropologische Annahmen. Der Aufsatz ist als Beitrag zur Diskussion ethischer Fragen zu verstehen, wie sie sich bei der Iliaslekture stellen.

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