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Eine besondere Gruppe von Tiernamen: Frösche und Mäuse

Rüdiger Schmitt


Seiten 165 - 177



Im Gegensatz zu der schon im Altertum geläufigen Sitte, Tiere mit Namen zu benennen, die wie Pferde, Rinder, Hunde usw. in engerer Beziehung mit Menschen leben, also domestiziert sind, behandelt der vorliegende Aufsatz die in dem hellenistischen Kleinepos „Froschmäusekrieg“ (Βατραχομυομαχία) bezeugten Namen von Fröschen und Mäusen. Der parodistische Charakter dieses Textes führte dazu, daß die Namen als ‚sprechende Namen‘ eine gewisse Nähe zur Lexik der Komödie aufweisen. Sie werden vor allem im Hinblick auf ihre Morphologie betrachtet, da sie fast durchweg Neubildungen sind. Viele der Namen beziehen sich inhaltlich auf die Nahrung der kleinen Tiere (Brot, Schinken, Käse einerseits, verschiedene Gemüse andererseits) und sind mit den Elementen -φάγος „fressend“, λειχο- „leckend“ gebildet, oder sie spielen auf deren Lebensraum an, bei den Fröschen etwa auf Sumpf- und Schlammgebiete. Etliche der Namen erinnern auch an Namen von ‚Parasiten‘, jenen bekannten Schmarotzern bei Symposien, da deren literarische Schilderungen ebenfalls engere Verbindungen zur Komödie erkennen lassen.

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