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Der Grabaltar von Praetextatus und Paulina

Eine aristokratische Liebeserklärung über den Tod hinaus

Camilla Campedelli


Pages 215 - 233



Seit der Auffindung im 18. Jh. hat der Grabaltar von Praetextatus und Paulina aus mehreren Gründen das Interesse der Wissenschaft erweckt. Umso mehr erstaunt die Tatsache, dass die vier auf dem Monument eingravierten Inschriften außer durch Johannes Cholodniak – dessen Vorschlag unberücksichtigt blieb – nie in der einzigen sinnvollen Reihenfolge gelesen wurden. Ohne die Perspektive des antiken Lesers einzunehmen, hat man die Gedichte so geordnet, als ob sie in einem Buch und nicht auf einem Grabaltar stünden. Das Umschreiten des Altars, die Bewegung im Raum war notwendig. So ergibt sich erst die Stärke der Botschaft, die der Dialogcharakter lebendiger und aussagekräftiger macht. Das gemeinsame Leben des Praetextatus und der Paulina, die Ebenbürtigkeit des Ehepaares und dessen Bedeutung als vorbildhaftes paganes Ehepaar im Rom des späten 4. Jh. werden somit hervorgehoben.

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