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Augustin und das livianische Geschichtswerk Beitrag

Raban von Haehling

Gymnasium, Volume 127 (2020), Issue 1, Page 21 - 51

Der Fall Roms im Jahr 410 n. Chr. gab den noch verbliebenen Paganen Auftrieb für ihre Behauptung, die Einführung der christlichen Lehre als Staatsreligion sei schuld an dieser Katastrophe. In der Nachfolge des Symmachus-Kreises beschworen sie die von Livius geschilderte Periode der frühen Republik als das Ideal einer religiös-politischen Organisationsform. Als Norm für religiöses und politisches Handeln galt der im livianischen Geschichtswerk beschriebene ‚mos maiorum‘, von dessen Wirkkraft sich die Heiden eine ‚regeneratio‘ versprachen. Die Gefahr, die dieses alternative Programm für die Christen enthielt, erkannte Augustin und wies in den ersten Büchern von „De civitate Dei“ nach, bereits in der Frühzeit – also ‚ante adventum Domini‘ – sei der ‚populus Romanus‘ von Unheil, Epidemien und Niederlagen heimgesucht worden. An vier Textbeispielen wird gezeigt, dass des Kirchenvaters so auffällige Distanzierung von dem seit Quintilian als ‚auctor candidissimus‘ gefeierten Livius als Reaktion auf die einseitige Vereinnahmung des Geschichtswerkes durch die pagane Intelligenz im frühen 5. Jahrhundert zu veranschlagen ist.


Die Friedensverheißungen des Kaisers Probus in der Historia Augusta Beitrag

Raban von Haehling

Gymnasium, Volume 119 (2012), Issue 4, Page 371 - 395

Die Biographie des Kaisers Probus in der Historia Augusta enthält die Prophezeiung, wonach bald Frieden über die gesamte Oikumene herrschen und damit das Goldene Zeitalter anbrechen werde. Inwieweit sich in diesem Entwurf bereits utopisches Denken niederschlägt, soll durch Hinzuziehung moderner Utopie-Terminologie analysiert werden. Neben der fehlenden Perspektive einer zukünftigen Verwirklichung, der Grundvoraussetzung für die Typologie einer Utopie, spiegelt das Modell der Historia Augusta die Wünsche und die Hoffnungen der Menschen um die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert wider. Ein solches Konzept enthält gegenüber dem christlichen Kaiserreich eine unterschwellige Kritik. Der göttergläubige Autor der Historia Augusta widersetzt sich der Verherrlichung des Augustus als Wegbereiter eines christlichen Friedensreiches und wertet stattdessen Probus als wahren Friedenskaiser eines Goldenen Zeitalters auf.

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