Weiter zum Inhalt
  • «
  • 1
  • »

Die Suche erzielte 2 Treffer.

Ballistas Grabepigramm zwischen Kreativität und Tradition Beitrag

Gedanken zur römischen Gedichtkultur

Peter Kruschwitz

Gymnasium, Jahrgang 126 (2019), Ausgabe 2, Seite 147 - 166

Antike Viten berichten, dass der erste dichterische Versuch Vergils ein Epigramm auf seinen Lehrer Ballista gewesen sei. Ballista, des Nachts als Straßenräuber tätig, sei gesteinigt worden, was seinen bis dahin eher unscheinbaren Schüler dazu veranlasst habe, den Zwischenfall in poetischer Form zu verarbeiten. Der Text des Ballista-Epigramms ist dekontextualisert auch in weiteren Anthologien überliefert, und es existiert eine Anzahl antiker Inschriften, die auf diesen Text mehr oder weniger explizit Bezug zu nehmen scheinen. Aufbauend auf einer Analyse des Epigrammtexts selbst, aber auch durch den Vergleich mit den epigraphischen Parallelen soll gezeigt werden, wie in immer stärkerem Maß pseudobiographische und interpretatorischen Informationen in den Überlieferungskontext der Viten eingeflossen sind (und woher einige der besonders weitreichenden Interpretationen auch jenseits des Wortlautes stammen mögen). Dies mündet schließlich in Überlegungen zur römischen Dichtungskultur allgemein, in welcher die literarische Tradition nur eine von vielen Facetten darstellte.


Dichterische Freiheit und sklavische Unterordnung Beitrag

Überlegungen zur Poetik der Sklaverei in den Carmina Latina Epigraphica Germaniens

Peter Kruschwitz

Gymnasium, Jahrgang 125 (2018), Ausgabe 3, Seite 195 - 220

In den Grabgedichten der beiden germanischen Provinzen Germania Inferior und Germania Superior bildet der Themenkomplex der Sklaverei einen wichtigen Schwerpunkt, der es gestattet, nicht nur der Praxis der Sklavenhaltung selbst, sondern auch der dichterischen Imaginierung und Re-Imaginierung von persönlicher Unfreiheit und Abhängigkeit näher zu kommen. Im Falle der beiden germanischen Provinzen tritt vor allem die Perspektive der Sklavenbesitzer, nicht die der Sklaven, in besonderem Maße hervor. Obschon oft als wenig vollkommene Dichtung vernachlässigt, zeugen die hier behandelten Carmina Epigraphica von klarem ästhetischem Gestaltungs- und Ausdruckswillen ebenso wie von der Fähigkeit, sozio-kulturelle (und ökonomische) Realitäten in eindringliche Bilder zu kleiden, die zum einen der öffentlichen Selbstdarstellung der Sklavenbesitzer dienen, zum anderen dazu geeignet sind, dem Status Quo Dauerhaftigkeit zu verleihen.

  • «
  • 1
  • »