Römische ‚pietas‘ – kein universelles Postulat Beitrag Bianca-Jeanette Schröder Gymnasium, Jahrgang 119 (2012), Ausgabe 4, Seite 335 - 358 Römische ‚pietas‘: Eine diachrone und differenzierte Analyse ergibt, dass die ‚communis opinio‘ einer fast allumfassenden ‚pietas‘ entscheidend zu korrigieren ist. Es wird zunächst untersucht, in welcher konkreten Beziehung ‚pietas‘ zu ‚religio‘ bzw. zu den Göttern und dem Kult steht. Ausgehend von dem Ergebnis, dass ‚pietas‘ das Verhalten zwischen Menschen reguliert, wird zum einen gezeigt, in welchen ganz bestimmten Personenkonstellationen ‚pietas‘ üblicherweise erwartet wird und warum bzw. in welchen Kontexten sie ausnahmsweise auf andere Beziehungen übertragen werden kann. Außerdem wird dargestellt, welche konkreten Handlungen explizit als Ausdruck von ‚pietas‘ bezeichnet werden. Der diachrone Ansatz ermöglicht es, die erstaunlichen Veränderungen bei der Verwendung des Begriffs zu beobachten.
Die Funktion der öffentlichen Meinung für den ‚betriebsblinden‘ Senat der römischen Republik Oliver Grote