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Verachtete Väter, verdorbene Söhne Beitrag

Zum Einsatz der Angehörigen in Ciceros Verrinen

Christoph Schwameis

Gymnasium, Volume 126 (2020), Issue 6, Page 531 - 566

In der rhetorischen Theorie und der oratorischen Praxis der späten römischen Republik war der Hinweis auf die Angehörigen des Mandanten von besonderer Bedeutung, wie Ciceros rhetorische Schriften und Verteidigungsreden lehren. Dass aber auch ein Ankläger nicht auf ihren Einsatz verzichten durfte, zeigen die Reden gegen Verres, Ciceros einzige erhaltene Anklagerede. Ciceros rhetorische Verwendung dieses Aspektes wird in diesem Aufsatz erstmals ausführlich nachgezeichnet. Einerseits stellt Cicero Verres als „Familienfeind“ dar, der etwa jugendliche Söhne ohne jedes Mitgefühl mit den trauernden Vätern und ohne Gedanken an seine eigenen Anverwandten hingerichtet habe. Andererseits spricht Cicero auch immer wieder Verres’ Verwandte an, wertet sie unter Verwendung der Motive der Invektive ab und kritisiert Verres’ Umgang mit ihnen, um den Angeklagten so indirekt oder direkt negativ zu charakterisieren. Diesen Vorgang zeichne ich anhand der drei wichtigsten und nächsten Angehörigen des Verres, seines Vaters, Sohns und Schwiegersohns, nach.


Verres als Pirat Beitrag

Zum Einsatz des Piratenmotivs und der Piratengefahr in Ciceros Reden gegen Verres

Christoph Schwameis

Gymnasium, Volume 126 (2019), Issue 1, Page 19 - 46

In der Zeit von Verres’ Proprätur in Sizilien hatte das römische Reich mit der Piratengefahr zu kämpfen. Verres widmete sich diesem Problem wohl im Rahmen seiner Möglichkeiten, wie es hier mit neuen Argumenten als plausibel erwiesen wird. Weil Verres’ Leistungen als Rechtfertigung herangezogen werden konnten, musste sich Cicero in seinen Anklagereden mit dem Thema auseinandersetzen. Er tat dies aber nicht nur in einer längeren Passage (Verr. 2,5,42–138) am Ende seiner Reden, sondern auch schon zuvor: Einerseits spielte er immer wieder auf Verres’ (späteres) Scheitern in der Abwehr der Piraten an, andererseits bezeichnete er den Angeklagten selbst häufig als ‚praedo‘ oder ‚pirata‘ und verglich dessen Verhalten mit dem von Piraten. Mithilfe dieser Hinweise und Angleichungen, die hier erstmals vollständig aus literaturwissenschaftlicher Perspektive und in konsequent kritischer Beurteilung von Ciceros tendenziöser Darstellung untersucht werden, versuchte Cicero einen ernsthaften Kampf des Proprätors gegen die Piraten als unwahrscheinlich hinzustellen.

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