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(De)legitimierungsversuche in Platons Laches

Zur Personenkonstellation der sokratischen Gesprächspartner

Marcel Humar


Seiten 203 - 223



Die Platonforschung konzentriert sich verstärkt auf die Form des Dialogs und die in ihm dargestellten Figuren, vor allem mit Blick auf deren Gesprächsverhalten. Dabei steht primär die Figur des Sokrates im Vordergrund. Auf seine Gesprächspartner und vor allem auf die in manchen Dialogen auftretenden Randfiguren wird jedoch weniger eingegangen. Der vorliegende Beitrag betrachtet eingehend den Dialog Laches und analysiert das Gesprächsverhalten der beiden Feldherren Nikias und Laches mit Blick auf Strategien der Legitimierung und Delegitimierung und fragt, wie sich beide Protagonisten darstellen und dafür legitimieren, etwas zur diskutierten Frage um die Bestimmung der Tapferkeit beizutragen. Es wird gezeigt, wie Laches versucht, Nikias zu delegitimieren und sich selbst hervorzuheben. Der Hauptteil der Analyse konzentriert sich auf die Schlusspartie des Dialogs; rhetorische Elemente der Delegitimierung werden explizit ausgewiesen. Abschließend adressiert der Beitrag die Frage nach der dialogdramatischen Funktion dieses von Platon inszenierten Gesprächsverhaltens der beiden Teilnehmer.

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