Bilingualität, Codewechsel und Zitate im Briefverkehr Ciceros und der spätrepublikanischen Oberschicht Beitrag Christian Rollinger Gymnasium, Jahrgang 122 (2015), Ausgabe 2, Seite 133 - 154 In den erhaltenen Briefen von und an Cicero finden sich häufig Einstreuungen von griechischen Zitaten, Fachbegriffen oder Floskeln. Dieses als Codewechsel bekannte Phänomen war Teil einer spezifisch aristokratisch-epistolarischen Höflichkeitssprache, die Gemeinsamkeiten und Gruppezugehörigkeiten markieren sollte oder als bewusstes Instrument eingesetzt wurde, um Meinungsverschiedenheiten oder Konkurrenzen zu entschärfen. Sie schreiben sich damit in die Grammatik der sozialen Praxis derjenigen römischen Nahbeziehungen ein, die als ‚amicitia‘ bezeichnet wurden und einem ihnen eigenen Regelwerk folgten.
Die Funktion der öffentlichen Meinung für den ‚betriebsblinden‘ Senat der römischen Republik Oliver Grote