Ἀκρίβεια in Geschichtsschreibung und Roman: von Thukydides zu Chariton Beitrag Thomas Kuhn Gymnasium, Volume 121 (2014), Issue 2, Page 131 - 153 In seiner Studie „Greek Identity and the Athenian Past in Chariton: The Romance of Empire“ (Groningen 2007) deutet Steven D. Smith Charitons Verwendung von ἀκριβῶς als Destabilisierung von Thukydides’ Genauigkeitsanspruch. Die Interpretation erweist sich bei genauerer Prüfung als problematisch: Charitons Wortgebrauch verweist nicht speziell auf Thukydides, überdies ginge eine mögliche ἀκρίβεια-Kritik an Thukydides’ Aussagen vorbei. Der Vergleich der Autoren offenbart indes tiefe Differenzen zwischen Thukydides’ an der objektiven Wirklichkeit orientierter (= historiographischer) und Charitons auf Detailgenauigkeit zielender (= fiktionaler) ἀκρίβεια, wie besonders am unterschiedlichen Charakter metanarrativer Aussagen bei Thukydides und Chariton zu erkennen ist.
Die Funktion der öffentlichen Meinung für den ‚betriebsblinden‘ Senat der römischen Republik Oliver Grote